Zylinderkopfdichtung

Wenn man wie ich von seligen /8er Dieseln zum zwar toll fahrenden aber furchtbar zu reparierenden E28 kommt, erlebt man beim Abnehmen des Zylinderkopfs so ein paar Überraschungen…

  • die Nockenwelle hat keine normale Zünd-OT-Markierung; statt dessen ist vorn an der Nockenwelle ein Vierkant angegossen, dessen Oberkante genau parallel zur Ventildeckeldichtfläche sein muss -> ohne Spezialwerkzeug nur eine Hausnummer…
  • vor dem Abnehmen des Zahnriemens muss das Einspritzpumpenrad blockiert werden. Das kann man z.B. mit viel Blumendraht durch die Löcher im Rad machen, das ist aber irgendwie blöde. Das Rad hat zwei Bohrungen mit 10mm Durchmesser, eins davon fluchtet im Zünd-OT mit einem Loch im Block. Ich hab das Rad also mit einem 10er Bohrer “blockiert”.
  • in dieser Stellung habe ich die Position der Nockenwelle mit einem Farbklecks an einem der Lagerböcke markiert; das Nockenwellenrad hat keinen Keil und kann nach Lösen der Schraube frei verdreht werden
  • den Kopf braucht man nicht planen, es sei denn, er ist verzogen. Das püft man mit einem Metalllineal, das man über die Dichtfläche legt, während man hinter das Lineal eine Lampe hält. Ist ein Spalt unter dem Lineal, ist er verzogen. Die generelle Kopfplanerei bleibt hysterischen Zeitgenossen vorbehalten
  • nach dem grobem Entfernen der Dichtreste den Kopf mit grobem Schmirgelleinen (120er) mit der Hand aufrauhen; ich habe noch nie geplant und noch nie den Kopf wieder runternehmen müssen (das gilt natürlich für alle Motoren)
  • vor dem Auflegen des neuen Zahnriemens die Schraube an der Nockenwelle lockern, Riemen auflegen und Farbmarkierung an der Nockenwelle auf Deckung bringen; Nockenwellenrad anziehen
  • wenn die Kiste dann wieder läuft, sollte man den Förderbeginn prüfen/einstellen (lassen)